Junge Union fordert Legalisierung von „Containern“

Die Junge Union Nienburg will sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen und fordert daher mehr Engagement vom Gesetzgeber. Das sogenannte „Containern“, also die Mitnahme von weggeworfenen Lebensmitteln, zu erlauben wäre daher nach Ansicht der Jungen Union ein sinnvoller Schritt. Zumindest aber sollte eine strafrechtliche Verfolgung der betroffenen Personen unterbleiben, denn zurzeit ist es nicht erlaubt und sogar strafbar, von Supermärkten weggeworfene Lebensmittel, die trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum meistens noch genießbar sind, aus Müllcontainern zu entnehmen. Dies wird bisher als Diebstahl oder Hausfriedensbruch geahndet.

„Die Universität Stuttgart hat in einer Studie festgestellt, dass in Deutschland jährlich ca. 13 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden und knapp 4 Millionen Tonnen davon allein durch den Einzelhandel verursacht werden. Im Hinblick auf den Klimawandel und die hungernde Weltbevölkerung in Teilen der Erde ist eine solche Verschwendung von Lebensmitteln nicht hinnehmbar“, stellt der stellvertretende Kreisvorsitzende und Nienburger Jugendratskandidat Dustin Benzler fest. „Das Legalisieren von „Containern“ kann diesem Trend entgegenwirken. Zudem würde man ein klimapolitisches und ressourcensparendes Zeichen setzen“, so Benzler weiter.

Es gebe praktikable Möglichkeiten, um mit formell abgelaufenen Lebensmitteln umzugehen. „Nach dem Beispiel eines Bremer Supermarktes könnten Abfallcontainer mit Hinweisschildern versehen werden, die darüber informieren, welche Produkte nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums definitiv nicht mehr konsumierbar sind und welche es gegebenenfalls noch sind“, erklärt Kreispressesprecherin Teresa Duensing. Eine weitere Möglichkeit könnte darüber hinaus eine Kampagne sein, die private Haushalte, Einzelhändler und Supermärkte zur Spende von Lebensmitteln an Tafeln oder andere ehrenamtliche und soziale Einrichtungen aufruft.